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Warum Reden nicht immer hilft...

Warum reden nicht immer hilft

Viele Menschen glauben, dass das Reden über Probleme immer hilfreich ist. Dies mag in vielen Fällen zutreffen, doch bei Trauma kann es genau das Gegenteil bewirken. Gespräche über traumatische Erlebnisse können uns in einen sogenannten "Trauma-Sog" ziehen, wodurch die Dynamiken des Traumas verstärkt werden. Das kann dazu führen, dass wir uns emotional überfordert fühlen oder dass alte Traumata wieder aufbrechen, anstatt heilsam verarbeitet zu werden.

seelische wunden brauchen mehr zuwendung als nur "reden"

Wenn wir über Trauma sprechen, geht es oft darum, alte, tiefsitzende Wunden zu heilen, die über viele Jahre oder gar Generationen hinweg bestehen. Transgenerationale Traumata – wie Armutstraumata – sind Beispiele dafür, wie tiefreichend die Prägungen vergangener Generationen in uns wirken können. Besonders in Zeiten wie diesen, wo viele Menschen mit Unsicherheiten wie steigenden Heizkosten und finanziellen Ängsten kämpfen, ist es wichtig zu verstehen, wie stark diese Traumata unser heutiges Leben beeinflussen können.

Die Lösung ist jedoch nicht, in diesen Themen "herumzustochern". Stattdessen geht es darum, sich auf körperorientierte Heilmethoden zu konzentrieren, die das Nervensystem miteinbeziehen und den Körper als Schlüssel zur Heilung sehen.

warum körperorientierte ansätze so wichtig sind

In meiner Arbeit konzentriere ich mich auf den körperorientierten Ansatz, der vielen Menschen noch neu ist. Oft wird dieser Ansatz missverstanden und mit einem Fitnessprogramm verwechselt. Doch es geht nicht um sportliche Aktivitäten, sondern darum, das Nervensystem zu beruhigen und zu stabilisieren. Der Körper speichert Traumata, und oft sind wir uns dessen gar nicht bewusst. Kleine Mikrobewegungen und alltägliche Gewohnheiten können bereits helfen, das Nervensystem zu regulieren und innere Prozesse wieder in Balance zu bringen.

Diese Körperarbeit erfordert keine intensiven Bewegungsabfolgen, sondern eine achtsame Wahrnehmung der eigenen körperlichen Empfindungen. Vielleicht merkst du das selbst, wenn du in einem Gespräch über belastende Themen beginnst, unruhig hin- und herzuwippen. Das ist ein Zeichen dafür, dass dein Nervensystem versucht, sich zu beruhigen.

gespräche sind dann schädlich, wenn sie traumadynamiken verstärken

Hast du jemals bemerkt, dass du dich nach einem intensiven Gespräch mit einer Freundin oder einem Freund emotional ausgelaugt fühlst? Vielleicht hast du dich im Kreis gedreht, immer wieder die gleichen Themen durchgekaut, ohne dass es dir danach wirklich besser ging? Genau das kann passieren, wenn wir versuchen, Trauma durch Gespräche zu lösen, ohne dabei körperlich und emotional reguliert zu sein. Unser Körper zeigt uns oft, dass Reden allein nicht ausreicht – und manchmal sogar schädlich sein kann.

Im schlimmsten Fall kann das Gespräch alte Wunden aufreißen, sogenannte Flashbacks oder emotionale Überwältigungen hervorrufen. Wenn weder du noch dein Gesprächspartner traumainformiert seid, kann diese Dynamik unkontrolliert wachsen und den Zustand sogar verschlechtern.

die bedeutung von selbst- und co-regulation

Ein zentraler Aspekt der körperorientierten Traumaarbeit ist die Selbst- und Co-Regulation. Diese Techniken helfen uns dabei, unser Nervensystem zu stabilisieren und emotionalen Überflutungen vorzubeugen. Co-Regulation bedeutet, dass wir durch die Präsenz und Unterstützung eines anderen Menschen beruhigt werden. Doch wenn zwei traumatisierte Personen versuchen, sich gegenseitig zu unterstützen, kann es schwierig werden, da oft keine stabile Grundlage für eine erfolgreiche Co-Regulation besteht.

Hier zeigt sich die Notwendigkeit, einen traumasensiblen Coach oder Therapeuten zur Unterstützung hinzuzuziehen. Dieser versteht die Dynamiken von Trauma und kann die emotionalen und körperlichen Prozesse sicher begleiten, ohne sie zu verstärken.

Meine Arbeit: Nervensystemzentrierte Schattenarbeit

In meiner Arbeit lege ich besonderen Wert auf die nervensystemzentrierte Schattenarbeit. Das bedeutet, dass ich mich nicht nur auf das rein Kognitive konzentriere, sondern gezielt den Körper in den Prozess einbeziehe. Menschen mit Traumahintergrund brauchen andere Werkzeuge als Menschen ohne diese Belastungen. Genau das vermittle ich in meinen Kursen und Weiterbildungen, wie der kompakten 6-Wochen-Weiterbildung, die im November startet. 

Diese Arbeit bedeutet nicht, dass du ständig in alten Wunden wühlen musst. Vielmehr lernst du, wie du deinen Körper als Ressource nutzen kannst, um in schwierigen Situationen stabil zu bleiben und alte Traumata wirklich zu integrieren. Klick hier!

abschließende gedanken

Trauma ist allgegenwärtig, und viele von uns tragen tiefe Wunden mit sich, oft ohne es zu wissen. Der erste Schritt zur Heilung ist das Bewusstsein darüber, dass wir traumatisiert sein könnten – aber das Bewusstsein allein reicht nicht aus. Es braucht einen ganzheitlichen Ansatz, der den Körper, den Geist und die Seele gleichermaßen anspricht.

Wenn du das Gefühl hast, dass du in alten Mustern feststeckst oder dich Gespräche oft nicht weiterbringen, dann lade ich dich ein, dich mit der körperorientierten Traumaarbeit auseinanderzusetzen. Diese Form der Arbeit kann dir helfen, tiefer zu heilen und deinen Körper als Schlüssel zur Heilung zu nutzen.

 

Ich freue mich, diesen Weg mit dir zu gehen und bin gespannt, was du aus dieser Podcast-Folge für dich mitnehmen kannst.

Bleib in Verbindung mit dir selbst und deinem Körper!

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Haftungsausschluss: Meine Arbeit ersetzt keinen Arzt oder Therapeuten, sondern dient als Unterstützung. Ich gebe keine Diagnosen oder Heilversprechen  ab.