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Der Unterschied zwischen traumasensibler und traumabewusster Arbeit: Umfassender und bedürfnisorientierter

Der Unterschied zwischen traumasensibler und traumabewusster Arbeitt

Als Coach auf dem Gebiet der Trauma-Bewältigung habe ich im Laufe der Jahre einen entscheidenden Unterschied festgestellt, der mich dazu veranlasst hat, den Begriff „Traumabewusstsein“ zu prägen. Ich selbst habe mich als traumasensibler Coach ausbilden lassen, doch schon früh merkte ich, dass dieser Begriff oft irreführend ist. Er suggeriert, man könne vollständig triggerfrei arbeiten – eine Illusion, die in der Realität nicht haltbar ist. Aus meiner eigenen Erfahrung mit Klienten und meinem persönlichen Leben weiß ich: Trigger lassen sich nicht vermeiden, und es ist unrealistisch, anzunehmen, dass wir in jedem Moment völlige Sicherheit garantieren können. Deshalb ist es meine Mission, ein Traumabewusstsein zu schaffen – eine tiefere, umfassendere und bedürfnisorientierte Form der Begleitung, die den Klienten in seiner Selbstwirksamkeit stärkt, ohne die Herausforderung der Traumaarbeit zu umgehen.

Was ist traumasensible Arbeit?

Traumasensibel zu arbeiten bedeutet, dass du als Coach die grundlegende Bedeutung von Trauma verstehst und die Auswirkungen auf das Verhalten deiner Klienten erkennst. Traumasensible Coaches schaffen eine achtsame und sichere Umgebung, in der sie gezielt versuchen, Trigger oder Retraumatisierungen zu vermeiden. Der Fokus liegt darauf, Überforderung zu verhindern und den Klienten sanft zu begleiten, damit er sich sicher und verstanden fühlt.


Die traumasensible Arbeit ist oft der erste Schritt in der Begleitung von Menschen, die traumatische Erfahrungen gemacht haben. Der Ansatz zielt darauf ab, eine schützende Atmosphäre zu schaffen, ohne den Klienten mit seinen schmerzhaften Erinnerungen zu konfrontieren. Doch genau hier sehe ich das Dilemma: Die Sensibilität allein reicht nicht aus, um den Klienten nachhaltig zu stärken und ihm die Werkzeuge an die Hand zu geben, die er braucht, um sein Trauma langfristig zu integrieren.

Was ist traumabewusste Arbeit?

Die traumabewusste Arbeit geht weiter und ist umfassender. Sie bedeutet, dass wir als Coaches nicht nur das Nervensystem und seine Regulierung verstehen, sondern auch erkennen, dass es darum geht, dem Klienten zu helfen, seine Kapazität zu erweitern, um besser mit Stress und Krisen umzugehen. Traumabewusstsein bedeutet, den Klienten zu befähigen, die Sicherheit und Stabilität in sich selbst zu finden, anstatt diese nur durch äußere Unterstützung zu suchen.


Der Unterschied liegt hier in der Tiefe der Arbeit. Es geht nicht darum, triggerfrei zu agieren oder zu vermeiden, dass der Klient emotional aufgewühlt wird. Vielmehr erfordert traumabewusste Arbeit, dass der Klient lernt, seine eigene Resilienz aufzubauen. Er wird Schritt für Schritt in die Lage versetzt, seinen Alltag so zu gestalten, dass er mit den Herausforderungen des Lebens und den Spuren seiner Vergangenheit besser umgehen kann.

Mein Sinnbild für traumabewusste Arbeit

Um zu verdeutlichen, was traumabewusste Arbeit bedeutet, eignet sich das Bild eines Leuchtturms: Du als Coach bist der feste, sichere Punkt im stürmischen Meer, während der Klient durch seine eigenen emotionalen Stürme navigiert. Du gibst ihm Orientierung und Sicherheit, doch er bleibt der Kapitän seines eigenen Schiffs. Du zeigst ihm den Weg zum sicheren Hafen, übernimmst aber nicht das Steuer. Stattdessen unterstützt du ihn dabei, seine eigene Stärke und Selbstwirksamkeit zu entdecken, damit er mit Herausforderungen besser umgehen kann.


In der traumabewussten Arbeit liegt der Fokus nicht auf der direkten Bearbeitung des Traumas, sondern auf der sanften Begleitung des Klienten, während er seine Selbstregulationsfähigkeiten verbessert. Jeder kleine Erfolg auf diesem Weg stärkt das Vertrauen des Klienten in seine eigenen Fähigkeiten – und das wiederum steigert langfristig seine Lebensqualität.

Warum traumabewusste Arbeit so wichtig für dich ist

Traumabewusstsein ist meiner Meinung nach unverzichtbar, wenn du als Coach oder Heiler deinen Klienten nicht nur kurzfristige Erleichterung verschaffen, sondern echte, nachhaltige Veränderungen ermöglichen möchtest. In einer Zeit, in der viele Menschen emotionalen Herausforderungen und Krisen gegenüberstehen, die tief in traumatischen Erfahrungen verwurzelt sind, reicht es nicht aus, nur sensibel zu sein. Ein traumabewusster Coach versteht, dass die eigentliche Arbeit darin besteht, den Klienten in die Lage zu versetzen, auch mit schwierigen Situationen selbstständig umzugehen.


Anstatt den Klienten in Watte zu packen und Trigger um jeden Preis zu vermeiden, geht es darum, ihm beizubringen, Sicherheit in seinem eigenen Alltag zu finden und sich auf lange Sicht selbst zu helfen. Das schafft Resilienz – die Fähigkeit, sich von emotionalen Rückschlägen zu erholen und das eigene Leben wieder in die Hand zu nehmen.


Fazit: Der nächste Schritt für dich


Wenn du als Coach oder Heiler deinen Klienten nicht nur ein Gefühl von Sicherheit geben möchtest, sondern auch die Fähigkeit, sich langfristig selbst zu regulieren und Resilienz aufzubauen, dann ist traumabewusste Arbeit der richtige Ansatz. Sie geht über traumasensible Arbeit hinaus, indem sie eine tiefere, umfassendere und bedürfnisorientierte Unterstützung bietet, die den Klienten stärkt, echte Veränderungen in seinem Leben zu bewirken.


Dieser Ansatz ist nicht nur für den Klienten ein Gewinn – er stärkt auch dich als Coach. Du wirst in der Lage sein, tiefere Transformationen zu begleiten, ohne den Klienten zu überfordern, und nachhaltige Erfolge zu schaffen, die seine Lebensqualität auf lange Sicht verbessern. Und genau das kannst du aktuell sofort umsetzen mit meiner Kompaktweiterbildung zur nervensystemzentrierten Schattenarbeit. Klick hier!

Haftungsausschluss: Meine Arbeit ersetzt keinen Arzt oder Therapeuten, sondern dient als Unterstützung. Ich gebe keine Diagnosen oder Heilversprechen  ab.